Börsenprognosen sind Unsinn

April 2019 – Kursziele bringen wenig, weil die künftige Entwicklung von Faktoren getrieben wird, die heute noch gar nicht bekannt sind. Dennoch handeln viele Anleger prognosebasiert.

Kursziele bringen wenig, weil die künftige Entwicklung von Faktoren getrieben wird, die heute noch gar nicht bekannt sind. Dennoch handeln viele Anleger prognosebasiert.

Damit werden erneut zahlreiche Untersuchungen bestätigt, dass in erster Linie Privatanleger bei ihren Aktiengeschäften in der Regel weit unterdurchschnittlich abschneiden. Dies lässt sich zum Beispiel bei Investmentfonds anhand der Mittelzu- und -abflüsse recht einfach berechnen.

So hat etwa das US-Analysehaus Dalbar für den Zeitraum von 1998 bis 2017 aus einer Mischung von 50% US-Aktien und 50% globalen Anleihen eine durchschnittliche Jahresrendite von 5,9% errechnet. Die Rendite eines durchschnittlichen US-Anlegers, der jeweils zu 50% in Aktien- und Anleihefonds investiert war, lag dagegen bei nur 2,9% – und damit deutlich schlechter, als die Fonds selbst abgeschnitten haben.

Zukunft ist nicht vorhersehbar

Dies liegt im Wesentlichen daran, dass sich viele Investoren der Illusion hingeben, sie könnten die weitere Entwicklung an den Börsen beurteilen und damit prognoseorientiert anlegen. Nach dem US-Finanzhistoriker Peter L. Bernstein schaffen Prognosen die Täuschung, dass die Zukunft vorhersehbar ist.

Tatsächlich sind die Börsen aber extrem effizient. In den heutigen Aktienkursen sind nicht nur alle öffentlich bekannten Tatsachen bereits enthalten, sondern auch die Erwartungen der Marktteilnehmer insgesamt bezüglich der weiteren Entwicklung.

Deshalb sind Prognosen völliger Unsinn, denn die Börsenentwicklung über die nächsten ein bis zwei Jahre wird von Faktoren bestimmt, die in der Zukunft liegen und die wir heute noch gar nicht kennen.

Diese Erkenntnis ist leider nicht sehr weit verbreitet. Sprechen sogenannte Börsenexperten mit Investoren, ist eine der ersten Fragen oft, wo denn der SMI oder der Dax am Jahresende stehen.

Merke: Wer nach solchen Kriterien anlegt, braucht sich über seine schlechten Anlageergebnisse nicht zu wundern. Es gibt genügend Möglichkeiten, nicht in diese Falle zu tappen und gewinnbringender zu investieren. Ich werde in meinem nächsten Beitrag im kommenden Monat darauf eingehen.

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    Die vorstehende Publikation wird von der Huber Portfolio GmbH erstellt. Autor ist Peter E. Huber als Geschäftsführer der Huber Portfolio GmbH. Die in dieser Publikation enthaltenen Informationen und zum Ausdruck gebrachten Meinungen und Prognosen stützen sich auf Analyseberichte und Auswertungen öffentlich zugänglicher Quellen und dienen ausschließlich Informationszwecken. Der Autor hält die Quellen für zuverlässig, hat diese jedoch keiner neutralen Prüfung unterzogen. Daher übernehmen weder die Huber Portfolio GmbH noch der Autor die Gewähr oder Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hierin enthaltenen Informationen. Die zur Verfügung gestellten Einschätzungen und Informationen sind zudem keine Empfehlung oder Beratung. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen der veröffentlichten Inhalte ist somit ausgeschlossen. Insbesondere gilt dies für Leser, die diese Investmentanalysen in eigene Anlagedispositionen umsetzen. Handelsanregungen oder Empfehlungen stellen keine Aufforderung zum Kauf, Verkauf oder zum Halten von Wertpapieren oder derivativen Finanzprodukten dar. Diese Publikation darf keineswegs als persönliche oder auch allgemeine Beratung aufgefasst werden, auch nicht stillschweigend, da wir mittels veröffentlichter Inhalte lediglich unsere subjektive Meinung reflektieren. Die in dieser Publikation zum Ausdruck gebrachten Meinungen können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.

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